Als wir vor einer Woche noch über den 11.06.2022 gesprochen haben, stand der Spieltag unter keinem guten Stern. 

  • Platz weit weg vom Idealzustand
  • Starting QB sowie 4 weitere Starter nicht da oder verletzt
  • DC und STC nicht anwesend (Coach G kam dann aber doch)
  • Stamm Gameday Helfer fehlen
  • Kein Kühlanhänger 
  • Keine volle Kabinenkapazität
  • Großveranstaltungen auf Nebenschauplätzen Kassels

Eine Ausgangslage, welche wahrhaftig nicht als „ideal“ bezeichnet werden kann. 

Und auch ich, der ja eigentlich die Gamedays mitorganisiert, war zum  Wochenende hin auf einer Hochzeit eingeladen…(konnte es mir aber nicht nehmen lassen diese verführt zu verlassen, um so doch am Spiel zu kommentieren höhö  #nichtohnemeinteam) 

So kam es dazu das Jugend- und Kassenwart Christian Däschner mit einmal drohte alleine und in Eigenregie einen Spieltag organisieren zu müssen, welcher nebst Herren- auch ein U13 Flag Turnier beinhalten.

Doch als Titan ist man nie alleine… Zahlreiche HelferInnen aus Damen, Jugend sowie SpielerInnen-Elternpaare meldeten sich zum Wochenanfang freiwillig. Familie Schonröck, welche seit Jahren schon für uns den Gameday-Verkauf tätigt, hat Blut und Schweiß gelassen, Material transportiert, Einkäufe getätigt und war sogar noch nach dem Spieltag unterwegs um Getränke einzusortieren und sich dem Pfand zu entledigen. Welch Ein grandioser Einsatz aller Beteiligten und auch auf diesem Wege und für immer verewigt; Danke Christian, dass du das so geil gewubbt hast! 

Doch nun gut der einleitenden Worte!

Samstag! Spieltag! Donarbrunnen! Unser Platz! 

Noch nie haben die Titans ein Spiel auf diesem Platz verloren. Vermutlich ist es die Fügung des übermenschlichen, da sowohl „Donar“, als auch der nachbarschaftsverein „Olympia“ allesamt einem mythischen Ursprung sind.
Ooooder vllt. weil spielen auf dem Donarbrunnen ein bisschen mehr Gleichgewichtssinn im vgl. zu anderen Sportplätzen abverlangt und „Heimvorteil“ hier nicht nur ein Wort ist…
Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen.

Der Tag beginnt früh. Unter dem Glitzer des Morgentaus wird sich zum Ersten der drei U13 Flag Spiele aufgewärmt. Coach Max mit letzten Instruktionen an sein Team. Im Hintergrund hört man die Vögel singen und Christian laut fluchen, weil unser einziger Kühlschrank den Geist aufgegeben hat. 

Zum Auftakt treffen die Titans auf die ungeschlagen Rodgau Pioneers, welche das Hinspiel mit 38:14 dominierten.  Will man also Hoffnungen auf den Gruppensieg wahren, so ist ein Sieg unabdinglich. 

Kassel kommt gut ins Spiel. Bereits in der ersten Halbzeit kann man direkt zwei mal Punkten, während man den Gegner stets von der eigenen Endzone fernhält.
Doch Rodgau adaptiert stark. Drei Mal stehen die Pioneers in der zweiten Spielhälfte in der Endzone der Titans und leisten somit mit 20 Zählern ihren Beitrag auf dem Scoreboard. Doch die jüngsten der Nordhessen halten unbeeindruckt gegen, verfolgen ihren Gameplan aus der ersten Halbzeit und punkten wiederum. Am Ende reicht es für ein 25:20 und somit den Sieg für die Titans. 

Danach ist erst einmal Pause angesagt, da im zweiten Spiel des Tages die Pioneers gegen die Bulls aus der schönen Wetterau antreten mussten. Und hier zeigten die Rodgauer all ihre Stärken. Am Ende konnten die Bulls wenig entgegensetzen und mussten sich mit 19:46 geschlagen geben. 

Nun also in der letzten Begegnung: Titans vs. Bulls.
Inzwischen steht die Sonne im Zenit. Es war heiß. Die Luftfeuchtigkeit aus der Kategorie „Atlantis“. Pollen der benachbarten Grünanlagen flogen in einem unbedeutend schwachen Wind durch die Luft und blieben auf der Schweiß-glitzernden Haut der Zuschauer kleben. Eklig.

Die Bulls, welche bisher drei Niederlagen aus drei Spielen hinnehmen mussten, begannen furios. Wie ein gereizter Stier liefen sie das Feld hinunter, den Blick gerichtet gen der Flaggen an den Hüften des Gegners.
Konnten die Titans in der ersten Hälfte der ersten Partie Ihren Gegner noch gut kontrollieren, sah es hier schon anders aus. Zwar konnten auch die Gastgeber selbst Punkte verzeichnen, doch reichte es nicht über einen Halbzeitstand von 13:19 hinaus.

Und auch nach Wiederanpfiff legte Wetterau nach, sodass die Führung auf 25 Zähler ausgebaut werden konnte.
Doch Titanen zeigen sich davon nicht beeindruckt. Mit guten Kombinationen spielten sie sich selbst zweimal in die Endzone des gegners. In Torero-manier ließen sie den Bullen des öfteren ins Leere laufen, ehe dieser am Ende erschöpft zu Boden ging. Die Titans gewannen somit auch ihr zweites Spiel knapp mit 28:25, gleichen in Punkten mit der Tabellenspitze aus und qualifizieren sich safe für die Playoffs. Olè! 

 

Je näher wir dem Kickoff des Herrenspieles rücken, desto voller werden die Ränge am Donarbrunnen. Und wenn ich „Ränge“ sage, meine ich natürlich „Wiese“. Bewaffnet mit Tröten, Trommeln und Campingstühlen, bahnten sich die Anhänger Ihren Weg, reizüberflutet vom vielfältigen Angebot eines Titan Gamedays. Mit Flying Coffee und Fit Food Box wohnten uns direkt zwei neue Partner am Gameday bei und übernahmen die Versorgung von Heißgetränken sowie Sportler- aber auch Fangerechter Ernährung. Aber natürlich auch altbekannte Gesichter wie Candy Cowboy, Just Party und unser Kuchen-/Merch- und Getränkeverkauf durfte nicht fehlen. In der Gesamtheit konnten alle Vertreter unsere Ausrichtung  „regional, nachhaltig und modern“ widerspiegeln. 

Doch nun zum Spiel. Da man auf dem Donarbrunnen bekanntlich als Titan nicht verliert, war es nicht wenig überraschend, dass auch der Cointoss zugunsten der Hausherren ausfiel. Mit diesem legten die Gastgeber ihr Angriffsrecht auf die zweite Hälfte fest, wodurch zunächst die Offense der Black Goats den Ball bekommen sollte. Mit Insideruns, kurzen Pässen und eingestreuten Toss Plays bewegten die Gäste langsam, wenn auch stetig den Ball das Feld hinunter. Meist erreichte man das 1st Down zwar erst im dritten- oder gar vierten Versuch, doch wirkten die Goats stets so, als hätten Sie die volle Kontrolle über das Spiel. So war es auch nicht weiter wunderlich, dass die Black Goats am Ende ihres Drives in der Endzone der Titans standen und diesen mit Touchdown und 2pc vollendeten.
Dabei sei aber auch zu erwähnen, dass unsere Defense dabei dennoch recht gut aussah. Bigplays des Gegners wie in den ersten Spielen? Fehlanzeige! Alle passten gut auf, wenn auch nicht immer auf die Bewegung des Balles vorm Snap 😉

Die anschließende Offenseperiode begann mit einer kleinen Überraschung, da nicht Stefan Müller (#87), sondern Felix Heußner (#8) als Spielmacher das Feld betrat. Die Abstimmung von QB und Receivern zum Spielbeginn allerdings alles andere als Ideal. Bälle kamen zu kurz, zu hoch, oder zu lang – weshalb sich die Titans auch schon nach 3 Trys dem Punt widmen mussten. Dieser wurde von Simon Fröhlich ausgeführt und was soll ich sagen…it was wonderfull! Hoher Ball mit guter Hangtime und Forward Bounce, welcher vom Puntteam innerhalb der 5y Line gespotted werden konnte. 

Somit also schon wieder die Offense der Gäste auf dem Feld. Unter dem steten Druck eines drohenden Safetys versuchten diese sich aus der Gefahrenzone heraus zu spielen, zur Abwechslung auch mal mit Passplays. Eben ein solches wurde angesetzt, kurzer Pass über die Mitte doch dann…

INTERCEPTED ! ! ! 

Jonas Ludwig (#49) schnappt sich den Ball mit den Unterarmen und geht zu Boden! Turnover an der gegnerischen 11y Line!
Was ein Bigplay unseres Linebackers, just im richtigen Moment! 

Perfekte Ausgangslage für die Offense! Danke Jonas!
Gezeichnet vom ersten Drive, will diese jetzt alles dafür geben dieses Geschenk nun auch zu würdigen. Snap kommt, Felix scrambled nach rechts, sucht Anton Brinner (#5) in der Endzone und findet ihn auch! Touchdowns Titans! Pat ebenfalls gut, sodass man mit 07:08 den Anschluss hält. 

Der nachfolgende Drive der Goats wird dann auch direkt wieder gestoppt. Zwar brauchte es kein Turnover, doch steht unsere „D“ perfekt dagegen und zwingt die Black Goats zur Aufgabe des Angriffrechts. Der daraus resultierende Punt kam nicht nur den Titans, sondern auch der Chaingang gelegen, musste diese sich lediglich 20y nach vorn bewegen. Es ist zwar keine Seltenheit im deutschen Football, dass ein Punt mal daneben geht, doch unterstreichen solche Situationen immer wieder wie glücklich wir uns überein einen Specialist wie Simon schätzen können. Kuss an unsere Nummer 4!

Somit also wieder unsere Offense auf dem Feld. Wer meine früheren Spielberichte gelesen hat, der wird auch um Felix seine Qualitäten als QB wissen. Schnell, wendig, Laufstark. Das beweist er auch in diesem Drive. Wenn auch anders als erwartet… Nach vermurksten Snap, versucht er noch alles draus zu machen. Er läuft nach links raus, hinter ihm eine Traube in schwarz denen er allen davon läuft. Allerdings wird auch der Cut nach oben versperrt, weshalb Felix versucht einen U Turn einzulegen, dabei allerdings zu Fall gebracht wird. Statt 1st & 10 nun also 2nd & 25.
Snap kommt  Felix scannt das Feld, findet jedoch keinen freien Receiver. Vor ihm tut sich eine Lücke auf. Felix startet durch und macht rund 5y gut, ehe er droht getackled zu werden. Also wieder den Rückwärtsgang eingeschaltet, um doch noch irgendwie mehr aus dem Spielzug heraus zu holen. Wie eine Schlange, windet sich Felix nun durch die Griffe der Black Goats, welche im Sekundentakt an seiner Hüfte hängen. Cutback nach links, parallel zur Los, doch wird nun auch nach hinten der Raum immer enger, da Felix sich immer noch die Gangschaltung auf „R“ gestellt hat. Kurz vor der eigenen 10y Line sieht er seine letzte Chance nun doch mal entlang der Sideline das Feld hoch zu laufen, wird dort aber von einem Verteidiger ins Seitenaus gedrängt. Aus 2nd & 25 ist inzwischen ein 3rd & 33 entstanden.  Nachdem sich alle Spieler nun also das halbe Spielfeld rückwärts bewegt haben wird dann noch zum Quarter gepfiffen, sodass man erstmal wieder zur anderen Hälfte laufen darf. Danke dafür…

Jetzt also der dritte Versuch kurz vor der eigenen Goal Line. Und was macht man bei einem 3rd und alles? Klar! Pas…ehm ne laufen natürlich! Ehm…moment…Wait what? Tatsächlich bekommt Luca Brinner (#28) den Ball in die Hand gedrückt. Dieser kann rund 4y gut machen, ehe er von zwei Verteidigern zu Fall gebracht wird. Doch wieso sollen nur zwei spass haben, wenn Football doch ein Teamsport ist?! Sowas muss sich wohl ein weiterer Defender gedacht haben, als dieser fröhlich munter auf den sich am Boden befindenden Luca springt. Vllt wollt er sich auch nur mit seinen Kollegen freuen und einen Schweinehaufen machen. Who knows!
Was wir aber wissen ist, dass dies als Personal Foul gewertet wird, und man nach einer solchen Strafe ein automatic First Down kassiert.
Danke Brudi. Das Geschenk war zwar hässlich verpackt, aber wir nehmen es dennoch gerne an! 

Nach ein paar guten Runs befinden sich die Titans dann auch schon in der Hälfte der Gäste ehe es einfach nicht mehr weiter geht. Fieldgoal ging leider auch aus 47y daneben. Also Turnover by Downs. Ein witziger Drive geht unspektakulär zu Ende. Schade! 

Die Black Goats bewegen den Ball jetzt wieder konstant. Vom Ablauf her ändert sich wenig im Vergleich zu deren ersten Drive, sodass sie bald auch schon wieder kurz vor der Endzone der Titans stehen. Deren Defense zwingt Sie in den vierten Versuch, welcher an der 5y Line ausgespielt wird. Pass in die Endzone, auf den Mann ohne Schwerkraft (siehe Bericht Hinspiel) mit der Nummer 4, welcher aber perfekt von Youngster Julian „Bambi“ Däschner (#9) abgeschirmt wird. Turnover by downs! Titans wieder im Ballbesitz! 

Doch lasst uns eben noch einmal über Julian sprechen. Letztes Jahr noch für die Jugend im Einsatz. Ehm. Auswahlspieler und Defense MVP der Hessenpride. Jetzt also frisch im Stammkader der Herren und bekommt direkt das Vertrauen zugesprochen einen Receiver abzuschirmen, der zur selben Zeit in der Julian noch U19 Landesliga  gespielt hatte, mit Frankfurt Galaxy Elf Champion wurde. Und glaubt mal nicht, dass die Passdeflection eine Ausnahme war. Fast das komplette Spiel über dominierte Bambi seine Gegenspieler und vernichtete über weite Teile des Spiels zusammen mit anderen jungen Wilden wie z.B. Dariusch Baumann (#10) das Passspiel der Goats. 

Ansonsten bleibt wenig nennenswertes zur ersten Halbzeit. Auch wenn es ein attraktives Spiel blieb ging man mit dem knappen Zwischenstand von 07:08 in die Pause. 

In dieser gab es eine schöne Aktion. Nicole Schönrock (Verkauf) hat ein Herzensprojekt. Sie setzt sich für die Kinderkrebshilfe ein und sammelt hierfür bei Gamedays Spenden bzw. richtet in Eigenarbeit eine Tombola aus. In der Halbzeit wurde dann der bislang gesammelte Erlös aus 2021 und den ersten zwei Spielen aus 2022 zusammengetragen und dem guten Zweck überreicht. Insgesamt sind dabei 1.111,- € zusammen gekommen! Ganz tolle Aktion und großes Lob an Nicole und  alle SpenderInnen. 

Zurück zum Spiel! Stefan „Tin man“ Müller (#87) tritt nach wiederanpfiff als neuer Akteur das Feld, in der Hoffnung das Passinggame beleben zu können. Und der Plan geht auf. Die Titans jetzt viel variabler in Ihren Plays laufen und werfen sich das Feld hinunter. Bereits im ersten Drive der zweiten Halbzeit können in Form von Luca Brinner (#28) Punkte aufs Board gebracht werden. Ohne Mühe läuft er ins Herz der Goats und legt zum 13:08 nach. Der Longsnap zum anschließenden PAT jedoch kommt bissl zu holprig, sodass dieser nicht verwertet werden kann. Dennoch! Führungswechsel! 

Jetzt die Black Goats also unter Zugzwang. Auch diese versuchen jetzt häufiger den Pass. Snap kommt, Quick Release über die Mitte. Max Nußer (#63) bekommt die Hand an den Ball und tippt diesen kurz hinter sich. Dort fällt er Ben Joshua Riehm (#44), welcher in Q1 eigentlich bereits verletzt raus war, quasi direkt in die Hände. Dieser läuft noch ein paar Yards, ehe er zu Boden geht. Das nenn ich mal Comeback! Turnover Nummer Zwo steht somit in den Büchern, auch wenn die Offense diesmal nichts verwertbares draus machen kann.

Und irgendwie ist das dritte Quarter dann auch schon zu Ende. Führung für die Titans nur knapp und alles andere als Sicher! Also müssen Punkte her! Und auch wenn Stefan wirklich eine gute Figur macht, ein Touchdown ist ihm dieses Spiel wohl nicht gegönnt! Braucht es aber auch garned, da das Runningback Squad alles kontrolliert. Tiron Sloan (#33), Luca Brinner (#28) und Arian Scharbany (#22) laufen Yard um Yard. Selbst nach dem ersten Kontakt. Meist sind 2-3 Verteidiger von Nöten, um diese mal zu Fall zu bringen. Und so ist es abermals Luca Brinner, der am Ende nach smoothen Lauf über links in der Endzone seinen Siegestanz aufführen darf.  PAT diesmal wieder gut! Neuer Spielstand: 20:08 

Mannebach muss jetzt Punkten, wollen Sie hier noch etwas mit nach Hause nehmen! Und [spoiler alert!] Das gelingt auch, wenn nicht ganz ohne Mithilfe der Titans. Erinnert ihr euch an das leidige Thema der Strafen? Auch wenn die Titans in diesem Spiel weit entfernt von den 145y Strafen aus dem Hinspiel waren, Fehler wurden dennoch gemacht. Und gäbe es am Ende der Season eine Preisverleihung für Flaggen, so würde „Offside“ sowohl in der Kategorie der Häufigkeit als auch Vermeidbarkeit alle Awards abräumen.
Eine solche Strafe nutzen die Goats für sich, da deren QB (#13) einfach mal im Freeplay ne lange Fackel auf seine Nummer 4 wirft. Die Kasseler Defense, sichtlich genervt vom gelben Tuch, bleibt einen Moment kurz stehen und lässt den Receiver gewähren. Dieser läuft unbedrängt zum Touchdown und fängt kurz darauf noch die 2pc. 

Neuer Spielstand: 20:16 

Der Whitehead gibt die verbleibende Zeit von 06:10 min bekannt.
Mit diesem Wissen schaltet OC Andreas „Cool“ Maisinger auf eine 4min Offense. Den Ball laufen, inbound tacklen lassen und am besten jedes 1st Down voll auskosten. So bewegen sich die Titans jetzt wie in der Fabel vom Igel und dem Hasen slow and steady Richtung Ziellinie, welche schlussendlich vom Arian Scharbany (#22) untouched überquert wird. Beim PAT danach ist der Snap wieder zu lang, segelt über Holder Anton Brinner (#5) hinweg und kullert fröhlich über den Boden. Anton rennt  hinterher, nimmt diesen auf, rollt bedrängt nach rechts raus und wirft auf gut Glück einfach mal in die Endzone. Und auch wenn es nicht gescripted war, findet er dort tatsächlich ein Ziel in Form von Florian Karger (#21)  2pc gut! Neuer Spielstand 28:16 und noch 1:52min zu spielen. 

Der Kickoff von Simon wird rund 30y retourniert, sodass die Mannebacher an der eigenen 35y Line ihren letzten Angriff starten können. Jetzt bloß keine Nerven zeigen! Der Gegner heißt jetzt nicht mehr nur Kassel Titans, sondern auch vor allem die Gameclock, welche unermüdlich tickt.
Es muss dringend ein Bigplay her! Der QB bekommt den Ball, wird unter Druck gesetzt und rennt nach links. Unterwegs sieht er eine Anspielstation die Sideline hoch rennen. Er setzt zum wurf an, zieht ab und der Ball fliegt in perfekter Spirale in Richtung seines Ziels. Der Receiver springt hoch, fängt den Ball, wird aber abermals von Julian Däschner unter Druck gesetzt. Beim aufkommen, lässt er den Ball fallen.
INCOMPLETE!
Es folgen kurze Passes und Runs, immer mit dem Ziel zur Sideline. Die Titans lassen nun nach Innen Räume, versuchen aber außen zu zu machen und den Tackle im Feld zu setzen.
Dann also mal einen solchen Raum nutzen, denkt sich der Goats QB und wirft einen 30 Pass über die Mitte hinweg.
Doch was ist das?! Ein weißer Blitz schießt dazwischen und fängt den Ball ab! „White Lightning“ Jonas Ludwig kommt allen anderen zuvor, antizipiert perfekt die Flugrichtung und hechtet zu seiner zweiten Interception! Wie Bane mit Batman bricht Jonas Ludwig das Rückgrat der Black Goats Offense! Turnover Nummer drei Baby! Und weniger als 30 Sek. Auf der Uhr.

Es folgt der schönste Spielzug der Welt. Victory Formation. (Oder wie Stadionsprecher zu sagen pflegen: „Victim Formation“) 

Eine spannende Partie nimmt sein Ende. Final: 28:16.
Nach dem Spiel sitzen Spieler beider Teams noch lange in der Abendsonne zusammen, trinken das ein oder andere Bier und tauschen sich aus. So schön kann Football sein. 

Was noch erwähnt bleiben muss, sind die vielen Verletzungen. Das Spiel hat auf beiden Seiten seine Opfer gefordert. Wir wünschen hier ausdrücklich allen Verletzten eine schnelle und unkomplizierte Genesung. Und auch wenn es evtl. nicht direkt nächstes Jahr sein wird, so freuen wir uns auf ein Wiedersehen. 

Und ich möchte zudem nochmal auf die tolle Leistung der Referees hinweisen. Für ein 5er Gespann war das wirklich ein top Leistung! 

 

Nächstes Spiel ist dann wieder on the road gegen die Wetzlar Wölfe.
Wer zuschauen möchte; 18.06.2022 – 15:00 Uhr im Enwag Stadion Wetzlar, oder auf dem Bildschirm eures Vertrauens unter www.livestream.com

Stay tuned! 

 

Bild von Andreas Reitmaier