Im Freundschaftsspiel vor der Season 2025 empfingen die Kassel Titans die Kachtenhausen White Hawks. Die Gäste nahmen einen 21:19-Sieg mit auf den Heimweg.

Hervorragende Bedingungen zum Auftakt ins Footballjahr 2025 der Kassel Titans: Die Sonne strahlte über die Kulisse auf der Hessenkampfbahn und es war wunderbar warm an diesem Apriltag. Herrlich. Da hätte es echt schlechteres Wetter geben können zu der Jahreszeit, aber so war es wunderbar für Zuschauer und Spieler.

Für die Kassel Titans stand im Wesentlichen auf dem Plan, möglichst viel zu rotieren und so allen zwölf (!) Neuzugängen bzw. Rookies reichlich Spielzeit zu ermöglichen, um alle Spieler gut auf die Season vorzubereiten. Gleichzeitig war es als Test, vier Wochen vor Week 1 eine gute Standortbestimmung, um zu sehen, welche Bereiche bereits gut funktionieren und wo über die nächsten Wochen noch im Training an der Abstimmung gearbeitet werden sollte.

Mit den Kachtenhausen White Hawks war eines der Spitzenteams der Oberliga NRW zu Gast, die auch bereits ein Freundschaftsspiel hinter sich hatten und somit bereits etwas weiter in der Vorbereitung standen. Hat man beim ein oder anderen Detail auch gemerkt. 😮

Die Hawks sind in den letzten Jahren fast durchgängig durch ihre Ligen marschiert und stetig aufgestiegen, viele Spiele hat das Team seit den Covid-Lockdowns 2020 nicht verloren.

Zum Sportlichen: Mit Kickoff der Titans und der Offense der Hawks begann das Spiel, diese kamen allerdings noch zu keinem First Down. Julian „Bambi“ Däschner (#23) sagte bereits im zweiten Play from Scrimmage zum ersten Mal „Hallo“ und schepperte in den Running Back der Hawks hinein, die schnell zum Punt gezwungen wurden. Dort ging der Long Snap schief, das folgende Scramble wurde vor einem möglichen First Down beendet.

Also Offense der Titans in guter Feldposition, knapp über der 50. Nach ein paar Plays über Tiron Sloan (#33) und Anton Brinner (#5) packte Kevin Ekhorutomwen zum ersten Mal den tiefen Ball aus und fand Leon „Hoodie“ Biesemeier (#2) die rechte Sideline hinunter. 1St & Goal kurz vor der Endzone. Dort warfen Strafen die Offense der Titans zurück, die auch einen Touchdowncatch von Anton Brinner (#5) zunichtemachten. Auch eine tiefe Post an die Goal Line zu Leon „Hoodie“ Biesemeier (#2) wurde noch knapp verteidigt. Also ein Field-Goal-Attempt aus gut 45 Yards – knapp links vorbei. Schade. Hatte die Höhe.

Die Hawks entdeckten im folgenden Drive ihre Scrambles für sich, um ein paar First Downs zu erreichen. Den klassischen Run verteidigten die Titans gut, unter anderem mit einem schönen gemeinsamen Tackle der beiden Linebacker Ulf Bialucha (#48) und Veit Kaiser (#45) direkt im Gap an der Line of Scrimmage. Aber die Scrambles reichten sukzessive für ein First Down nach dem Anderen, um bis in die Red Zone zu gelangen. Dort allerdings gelang den Titans aus dieser guten Run-Defense der Front Seven heraus ein Goal Line Stand im 4th Down. Der Ball ging zurück an die Titans, die sich aus der schwierigen Feldposition allerdings nicht befreien konnten. Schnell musste der Punt her, und trotzdem bekamen die Hawks eine gute Ausgangsposition für den nächsten Drive.

Diesmal ließen sie sich nicht nochmal bitten – wenige Plays reichten zum 1st & Goal, und nach einem Rollout flog der Pass in die Endzone zum Touchdown – Extrapunkt gut, 7:0 Hawks.

Der Offense der Titans fehlte weiter der Rhythmus – Silas Meyer (#19) musste zur Sicherheit bereits vor Spielbeginn passen, auch Anton Brinner (#5) fiel nach dem zurückgecallten Catch im ersten Quarter für eine Weile aus. Ganz so früh im zweiten Quarter war es nicht der Plan, bereits die Backups allein verantwortlich für den nächsten Drive zu machen. So war schnell der nächste Punt vonnöten. Nach ein paar Yards Return der Hawks bekamen diese nun schnell erneut den Ball.

Diesmal ging’s aber weniger weit – nach einem hohen Snap krachte Kevin Gernand (#97) zum Sack in den Quarterback, ehe der den Ball richtig sichern konnte. Michel Djialeu (#91) sicherte den Ball – First Down Titans in der gegnerischen Hälfte.

Es dauerte nur drei Plays, bis Kevin Ekhorutomwen (#13) wie bereits im ersten Quarter die rechte Sideline hinunter auf Leon „Hoodie“ Biesemeier (#2) servierte, und diesmal griff der sich nicht nur einen tiefen Catch, sondern auch den ersten Touchdown der Titans 2025. Snap, Hold & Kick zum Extrapunkt sauber, 7:7.

In der Defense sammelte auch Alexander Hochbein (#36) sein erstes Tackle for Loss des Tages. Die Hawks zogen das Spiel über viele Keeper weiter in die Horizontale, konnten vor der Halbzeit aber keine Punkte mehr erzielen.

Nach der Halbzeit erhielten die Titans den Ball, wie in gefühlt fast jedem Spiel. 2nd half option all day beim Coin Toss. Es gab in diesem Drive einige kurze Pässe in die Flats mit reichlich Yards after Catch. Auch Anton Brinner (#5) war mittlerweile wieder dabei, und kam mit ein paar Targets direkt wieder in den Rhythmus. Nach einer wichtigen Third-Down-Conversion (Dritter & Brinner gilt also auch 2025 :D) landete bei einer Wheel Route später im Drive leider seine Ferse knapp auf der Sideline. Stattdessen ging er fürs 4th Down auf die Position des Holders, sortierte den guten Snap von Florian Karger (#21) hervorragend für Simon Fröhlich (#4), und der versenkte diesmal aus erneut 45 Yards. Damit 10:7-Führung für die Titans.

Die Hawks setzten ihrerseits weiter viel auf die Edges, entweder über Outside Runs oder direkt Keeper. Eines der ersten Tackles der zweiten Halbzeit setzte allerdings Joshua „Yoshi“ Gerhold (#24) mit einem ordentlich harten Hit auf die Brust des Running Backs. Schön, dass Yoshi wieder dabei sein konnte. Vor einer gefühlten Ewigkeit, im November 2021, brach er sich im Playoff-Halbfinale gegen die Saarland Hurricanes II das Schlüsselbein und fiel anschließend andauernd mit langwierigen Verletzungen aus. Nach 3 1/2 Jahren konnte er nun endlich sein Comeback auf dem Feld feiern, und er scheppert immer noch wie eh und je. Ist das schön.

So mussten die Hawks bald punten. Allerdings gaben die Titans den Ball nach Three-and-out und Punt direkt wieder zurück, diesmal konnte das Running Game nicht so erfolgreich etabliert werden.

Stattdessen fanden die Hawks eine weitere Möglichkeit, wie man eine Defense in die Breite ziehen kann – Screens. Egal ob über den Halfback oder direkt auf die Wideouts, und so ermöglichten ihnen ein paar Big Plays den Touchdown zur Führung. Extrapunkt gut, 14:10 Hawks.

Wenn auf der Gegenseite bereits so häufig ein Quarterback den Ball läuft – immobil war Kevin Ekhorutomwen (#13) noch nie. Mit ein paar seiner eigenen Läufe brachte er die nächste Abwechslung in die offensiven Playcalls. In jedem Drive wurde so immer etwas Neues getestet und ins Spiel eingebaut. Nach ein paar Runs standen die Titans bald an der Red Zone, dort allerdings blieben die Pässe Richtung Endzone unvollständig. Nächstes Field Goal, diesmal nur aus 30 Yards – Florian Karger (#21) auf Anton Brinner (#5), Simon Fröhlich (#4) bedankte sich – nur noch 14:13 für die Hawks.

Nach Touchback im Kickoff der Ball wieder an der eigenen 25 für die Hawks. Wir waren mittlerweile bereits im vierten Quarter angekommen, und zum ersten Mal an diesem Tag ein busted play in der Secondary der Titans – Missverständnis in der Abstimmung, der Slot Receiver durfte frei tief durchgehen, der Rest war Formsache. Touchdown Hawks, Extrapunkt gut, 21:13 Hawks.

Rookie Sebastian Knaust (#18) bringt den Kickoff direkt wieder an die 35, und dort übernimmt Fynn Sprenger (#15) die Offense. Im vierten Quarter, in einem One-Score-Game noch dazu, den Quarterback ohne Not austauschen? Ja, denn es ging in erster Linie um Spielzeit für alle. Natürlich durfte auch Fynn deswegen gerne erfolgreich unterwegs sein, und das ging gut los. Rene Kränzlein (#34) trug den Ball einige Yards nach vorn, dann sammelte Veit Alberding (#84) einen gut getimten Pass zwischen den Zonen der Linebacker. Der Ball wanderte in den Händen von Neuzugängen oder Spielern, die letztes Jahr nur überschaubar oft im Spiel in Ballbesitz waren, bis weit in die gegnerische Hälfte – dort allerdings beendeten zwei Sacks den Drive.

Die Hawks schafften es nicht, die komplette Zeit von der Uhr zu nehmen und mussten noch einmal punten. Noch eine Chance für die Offense der Titans, acht Punkte aufs Board zu packen und auszugleichen. Entsprechend natürlich die Stimmung, ganz besonders weil es eher die sonst weniger im Rampenlicht stehenden Spieler richten sollten. Und bei allen Anmerkungen zur Rotation und zum Charakter eines Freundschaftsspiels in der Saisonvorbereitung – ein One-Score-Game im vierten Quarter geht an niemandem spurlos vorbei.

Bereits im vierten Versuch, kaum noch Zeit von der Uhr und noch immer aus der eigenen Hälfte heraus, warf Fynn Sprenger (#15) noch einmal auf Sebastian Knaust (#18) – und der marschierte zwischen Cornerbacks, Linebackern und Safeties der Hawks hindurch, ließ sich nicht mehr einholen und markierte in seinem ersten Footballspiel überhaupt einen solchen Touchdown. Was für ein Einstand. Also Two-Point-Conversion mit dem Versuch des Ausgleichs – da klappte aber nichts mehr. Auch der Versuch des Onside Kicks, um wirklich alle Facetten eines Footballspiels abzudecken, misslang, und die Hawks konnten abknien.

Sicherlich gab es besonders auf Seiten der Titans noch einige Stellen, an denen das Zusammenspiel noch reichlich ruckelte und hakte. Nichtsdestotrotz machten die guten Leistungen von Rookies und bisherigen Backups Hoffnung, auch in der Season 2025 eine gute Kadertiefe zu stellen. Zudem wurden speziell in der Offense, aber auch über den gesamten Spielverlauf hinweg sehr viele unterschiedliche Spielsituationen gespielt. Die Offense spielte viele unterschiedliche Plays und Schemes, die Defense hatte auf Run, Pass, Keeper und RPO’s zu reagieren. In den Special Teams wurden alle Teams gefordert – Kickoff, Punt und Field Goals auf beiden Seiten, zudem sogar eine Onside Kick-Formation zum Ende des Spiels. So war neben einem spannenden Spiel für die Zuschauer ein umfassender Test für die Coaches und ausreichend Gelegenheit auf dem Feld für alle Spieler gegeben.

Allzu schlimme Verletzungen gab es glücklicherweise auch nicht, für die unvermeidlichen Blessuren auf beiden Seiten wünschen wir wie immer eine gute und schnelle Genesung.

Ein großer Dank geht an unsere Zuschauer, Familien und Freunde sowie die vielen helfenden Hände am und rund um den Gameday. Alle Unterstützenden am Eingang und am Verkauf, über Chaincrew und Teamzone haben hervorragend dazu beigetragen, dass auch dieses Spiel so rund ablaufen konnte. Danke euch!

Weitere Dankesgrüße gehen an unsere Fotografen, an unsere Partner und Sponsoren. Auch an euch lieben Dank für euren Support.

Den Kachtenhausen White Hawks wünschen wir viel Erfolg für die Season 2025. Die Kassel Titans starten am 10. Mai um 14:00 auf der Hessenkampfbahn gegen die Fulda Saints in die Regular Season.