Spielbericht Kassel Titans at Marburg Mercenaries

Spielbericht Kassel Titans at Marburg Mercenaries

In Week 5 unterlagen die Kassel Titans im Rückspiel gegen die Marburg Mercenaries mit 0:42.

Zum Abschluss des Tripleheaders ging es für die Kassel Titans nach den Spielen in Rüsselsheim und gegen Wiesbaden nach Marburg. Dort startete das Spiel nach einer Verletzungspause im vorangegangenen Damenspiel mit leichter Verzögerung. Vor allem in der ersten Halbzeit tröpfelte es noch gelegentlich, was den trockenen Boden im Georg-Gassmann-Stadion allerdings nicht wirklich beeinflusste. Rutschig wurde der Boden dadurch nicht.

Den Coin Toss gewannen die Titans, die wie üblich die 2nd Half-Option zogen. Den ersten Drive der Marburger Offense konnte die Defense der Titans noch mit einem glatten Three-and-Out zum Punt stoppen. Doch anschließend lässt sich die erste Hälfte relativ einfach zusammenfassen: Das Spiel lief nur in eine Richtung. Nach dem Punt der Mercenaries dauerte es zwei Plays bis zum ersten Turnover der Titans. Nach Fumble startete die Offense der Mercenaries bereits in der Hälfte der Titans. Obwohl die Defense der Titans erneut einen Punt der Mercenaries forcierte, berührte im Gewühl rund um den rollenden Ball ein Spieler beider Mannschaften den Ball – das First Down ging an die Mercenaries, unmittelbar vor der Kasseler Endzone. Ein drittes Mal ließen sich die Mercenaries nicht mehr bitten, Touchdown zum 7:0. Im anschließenden Kickoff gelang den Mercenaries ein Onside Kick – Momentum entgültig auf Seiten der Heimmannschaft. Nach Läufen der Marburger A’s auf Quarterback und Running Back stand es zackig 13:0. Das Fake-Field-Goal beim PAT wurde jedoch gestoppt.

Anschließend startete die Offense der Titans mit ihrem dritten Down des Tages in den nächsten Drive. Drei Plays und – Interception. Zwar so tief, dass es zum Punt kaum Unterschied gemacht hätte, dennoch stand die Offense der Titans nur bei insgesamt fünf (!) Spielzügen bis dahin – und die Mercenaries erhöhten in der Folge schon auf 20:0. Nach Runs der A’s und einem Pass-Interference-Call in der Endzone durch einen Inside Run über die gerade noch fehlenden zwei Yards in die Endzone.

Beim folgenden Kickoff kassierte ein Marburger A seine erste Personal Foul-Flagge des Tages, weil er nach dem Tackle beim Aufstehen an den Helm des getackleten Kasseler Returners trat. Die Offense der Titans war allerdings weiterhin noch nicht in Schwung gekommen, der Drive musste nach einem First Down per Punt beendet werden. Dieser wurde geblockt, also First Down Mercenaries kurz vor der Mittellinie. Es reichten zwei Plays zum Touchdown gegen eine Defense der Titans, die bis hierhin fast pausenlos auf dem Feld stand und auch unmittelbar zuvor wenig Zeit zum Durchschnaufen hatte. Nach 2-Point-Conversion schon 28:0.

Nun endlich ein Lebenszeichen der Titans durch Kickoff Return von Johannes Hölker (#6) bis kurz vor die 50-Yard-Linie. Der Drive aber: Four-and-Out. Das 4th Down im Niemandsland bei diesem Spielstand auszuspielen war logisch, doch erneut musste die Defense nach wenigen Momenten gleich wieder aufs Feld. Erneut brauchte es nur wenige Spielzüge zum Touchdown, die natürlich hauptsächlich über die A’s der Mercenaries gespielt wurden. 35:0.

Die Returns der Titans blieben stark, Julian Alushkin (#11) brachte den Ball sogar direkt bis in die gegnerische Hälfte. Doch der nächste Turnover – Interception, und auch wenn Kevin Ekhorutomwen (#13) mit einem beherzten Tackle den Return stoppte, hatte die Defense der Titans wiederum lediglich zwei Plays Zeit zum Verschnaufen. Diemal endlich, nach Flagge gegen die Mercenaries-Offense und QB-Hit von Kevin Gernand (#97), bekamen sie die Mercenaries endlich wieder zum Punten und damit vom Feld.

Die Two-Minute-Offense der Titans brachte nach etwas Raumgewinn jedoch keine Punkte aufs Board, stattdessen Punt. In den letzten Sekunden vor Halbzeit kam die Defense der Titans schadlos vom Feld.

Reichlich Gesprächsstoff zur Halbzeit, der allerdings fruchtete. In der zweiten Hälfte konnten die Titans endlich mithalten. Wer glaubt, es läge daran, dass Marburg die zweite Reihe aufs Feld geschickt hatte: Alle A’s spielten trotz des Spielstands bis weit ins vierte Viertel durch. Daran lag es nicht.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit konnte sich die Offense der Titans endlich stabil über das Feld arbeiten. First Downs über Luca Brinner (#28), Stefan Müller (#87) und Leon Biesemeier (#2)

brachten die Titans bis in die gegnerische Hälfte – dann aber der nächste Fumble und gleich wieder Ballbesitz Marburg. Welche Spieler in diesem Drive der Marburger den Ball trugen und den Touchdown erzielten, lässt sich vermutlich aus dem bisherigen Spielbericht heraus implizieren. 42:0 gegen Mitte des dritten Viertels.

Nachdem sich die Titans mit der Offense bereits bis in die Red Zone der Mercenaries vorgearbeitet hatten, warf sie ein Sack zurück. Das 4th Down im Niemandsland des Felds hatte zu geringe Erfolgschancen auf – alles. Nicht auf ein Field Goal, nicht auf einen Punt – und die Offense hatte bei der langen, benötigten Distanz auch keinen Erfolg.

Anschließend griffen die Defenses der Titans und anschließend der Mercenaries zu und forcierten jeweils einen Punt der gegnerischen Offense.

Doch der Kampf der Titans in der zweiten Halbzeit wurde zumindest für die Defense noch belohnt. Ben-Joshua Riehm (#44) setzte beim Tackle seinen Helm genau auf den Ball und forcierte einen Fumble des Marburger Backup-Runningbacks. Der Ball flog hoch durch die Luft und landete in den Armen von Omar Rahy (#51), der mit dem Ball in der Hand eine Razzia durch das Marburger Offense-Backfield veranstaltete und die Titans bis an die gegnerische Red Zone brachte. Beim Return wurde allerdings auch ein Block von Benny Schütz (#88) kurz nach Pfiff der Referees als Late-Hit gecallt – gegen Wiesbaden hat er vor einer Woche noch einen Fumble recovert und nun vier Viertel gegen Marburg durchgezogen, beim nächsten Spiel in Mainz wird er nach dieser Ejection leider fehlen.

Der letze Versuch der Titans, mit der Offense noch einen Touchdown zu scoren. Ein Field Goal wäre auch möglich gewesen, aber die Belohnung eines möglichen Touchdowns wäre für das Team weitaus größer gewesen. Drei Punkte hätten niemandem mehr Glücksgefühle bereitet, ein Touchdown dagegen wäre noch eine gute Belohnung gewesen. Tiron Sloan kämpfte mit dem Ball in der Hand bei 4th Down bereits mit den Tackles zweier Marburger Defender, als Dominic Grau (#69) das Knäuel von hinten packte und mit Anlauf drei Mann zum First Down schob. Die geilste Aktion der Kasseler Offense an diesem Tag gehörte einem Guard. Der letzte Pass allerdings wurde in der Endzone der Mercenaries interceptet, somit blieb es beim Spielstand von 42:0.

Wenn ein Spiel zur Halbzeit 35:0 und zu Spielende 42:0 steht, braucht man nicht drumherum zu reden: Eine Mannschaft hat deutlich besser gespielt als die Andere und verdient gewonnen. Geld schießt eben doch Tore, heißt es. In diesem Fall hat sehr viel Geld sehr viele „Tore“ geschossen, und Marburg ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Die Titans hatten in der Halbzeit einigen Gesprächsbedarf, haben sich trotz der Ausfälle in den vorangegangenen Spielen und in diesem Spielverlauf dennoch in der zweiten Halbzeit gesteigert und zumindest anständigen Football gespielt. Mehrere Drives der Offense erreichten die gegnerische Red Zone, die Defense konnte einige Punts und einen Turnover kreieren. Die Special Teams konnten mit zwei weiten Kickoff-Returns aufzeigen, dass die Mercenaries allemal verwundbar sind. Dennoch steht außer Frage, dass für diese wenigen Lichtblicke der Titans in diesem Spiel zu viel Schatten vorhanden war. Zu viele Turnover, zu viele Fehler in allen Mannschaftsteilen, zu viele Ausfälle, um sie umfänglich ersetzen zu können.

Es gilt, die Leistung aus dem Spiel gegen Wiesbaden wiederzufinden, denn damit ist in der zweiten Hälfte der Season noch einiges möglich.

Das größte Dankeschön geht an unsere Helfer, Sidelinecrew, Fans, Familien und Fotografen, die uns auch auswärts überragend unterstützt haben. Ihr seid wirklich die Besten!

Allen Verletzten beider Teams wünschen wir natürlich eine gute und schnelle Genesung.

Das Titans bestreiten ihr nächstes Spiel nach zwei freien Wochenenden am Sonntag, den 07.07. um 15:00 Uhr auf der Bezirkssportanlage Mainz-Mombach gegen die Mainz Golden Eagles.