Die Hanau Hornets waren in Kassel zu Gast, um das ausgefallene Spiel vom 16.07.22 nachzuspielen.
Dies musste aufgrund von vielen Covid Infektionen seitens der Hanauer abgesagt werden.
Die kurze Pause brachte allerdings nur mäßig Erfolg, erreichten die Gäste nur knapp die Mindestzahl spielfähiger Personen. Dennoch direkt zu Beginn; Hut ab für die erbrachte Leistung, sich überhaupt den weiten Weg aufzuerlegen und dann noch ein kämpferisches Spiel zu gönnen. Ganz große Klasse!
Das Wetter am Heisebach war top! Dennoch haben nicht allzu viele den Weg zu den Titans gesucht. Ich weiß nicht, ob es am Nachholtermin lag, an der Ferienzeit, oder ob man vllt. dachte „Ach…Erster vs. Letzter…das ist schon vorab entschieden“
Jedenfalls durften wir mit 150- nur die Hälfte der erwarteten ZuschauerInnen begrüßen, was sich dann auch ein wenig auf der weitläufigen Sportanlage bzgl. Lautstärke bemerkbar machte.
Da muss ich echt sagen; Donarbrunnen ist, was Stimmung angeht, im Vergleich schon ein kleiner Hexenkessel, wenn auch die Platz- und Logistik-Verhältnisse dort deutlich schwächeln…
Nichts desto trotz! Die Hartgesottenen waren vor Ort, haben so gut es ging angefeuert und z.T. in kleinen Fangruppen ihren Lieblingsspieler bejubelt.
Personell waren auch die Nordhessen etwas unterbesetzt. Nebst Heacoach Mark Möbus und Special Team Coordinator Christopher Götze fehlten vor allem im Defensiv Backfield mit Julian Däschner, Till Orth, Dariusch Baumann und Lenn Grübbel alle potentiellen Starter.
Auch bei den Runningbacks fehlten immer noch Tiron Sloan und Luca Brinner.
Demnach war es schon von Beginn an ein „anderes“ Spiel, in welchem die Rotationsspieler direkt von Beginn zeigen mussten, was sie drauf hatten. Ein Spiel ohne Netz und zweiten Boden bzw. der Sicherheit noch eine Person hinter sich zu wissen.
Das hat dem Spiel auch seine eigene Dynamik gegeben, da Aktionen ganz neu bewertet wurden.
Ist z.B. ein Tackle oder eine Deflection von z.B. Julian Däschner fast schon erwartet (klar freut man sich dennoch), wirkt es bei einer ähnlichen Aktion eines Kai Niebling halt aber doch nochmal mit ja…jungfräulicher Euphorie(?) Hoffe ihr versteht was ich mein.
Jedenfalls ein Team-Intrinsisch cooles und sehr motivierendes Spiel.
Kickoff war etwas verzögert um 15:10 Uhr.
Kassel durfte kicken und sicherte sich das Angriffsrecht der zweiten Hälfte.
Und auch hier direkt zu Beginn ein Shoutout an Kicker Simon. Der knüpft an seiner Leistung an bzw. setzt nach meinem Empfinden nochmal einen drauf.
Nebst perfekter Quote was Extrapunkte und Fieldgoals angeht, hat der Junge auch bei Kickoffs irgendwie eine spezielle Technik entwickelt…Das ein Ball mal erst im zweiten Nachfassen kontrolliert werden kann kommt vor, aber in diesem Spiel kam jeder Ball mit so viel Vorwärtsrotation, dass nach meiner Erinnerung alle Kicks nicht direkt gefangen werden konnten.
Das war schon beeindruckend.
Einen solchen Kick vorausgehend, war der Return der Gäste auch entsprechend kurz, sodass man aus Hanauer Sicht tief in der eigenen Hälfte starten musste.
Zunächst wurde die D-Line mit Insideruns getestet, was aber nur mäßig Erfolg brachte. Zwar konnte der RB auch nach erstem Kontakt noch ein paar Yards machen, doch reichte es nicht, um wirklich bedrohlich zu werden.
Unsere Defense, zu Beginn der Saison mit leichten Probleme, scheint jetzt gegen Ende der Season immer besser in die Spiele zu finden. Unnötige Strafen wie „Offside“ wurden nahezu eliminiert und auch die Abstimmung passt deutlich besser. Die erste Hälfte wurde quasi von der D-Line dominiert. Immer waren Omar Rahy (#51) oder David „Pellos“ Suarez (#99) direkt am Mann und haben diesen verlangsamt, sodass die Execution lediglich Formsache war.
Auch später, als dann mal die Außen bespielt wurden, da durch die Mitte kein durchkommen war, haben Benjamin Schütz (#88) und Max Nußer (#96) als Ends direkt dicht gemacht oder den Ballträger ins Seitenaus gejagt.
Kann mich persönlich an kein Big Run der Gäste erinnern, was deutlich für die Tagesform der ersten beiden Reihen unserer Defense spricht.
Anyways. Viel Raum konnten die Hornets nicht erzielen ehe Sie Punkten mussten. Deren Kick recht hoch, recht kurz und auch nicht allzu gut platziert. Florian Karger (#21) zeigt keine Mühen den Ball aus dem Himmel zu fischen und knapp 20y an die Hanauer 40y Line zu retournieren.
Von da aus ging es für die Offense los.
Snap kommt, Ballübergabe an Arian Schabany (#22). Der folgt seinem Leablocker Viktor Geringer (#7) über links, sieht dann aber, dass die Line komplett alle Spieler im Block kontrolliert. Also Cut nach innen, hinter der Line entlang gen rechter Spielfeldseite. Dort stürmt er vor bis 2y vor die Goalline, ehe er mit einem Hechtsprung sich und Ball in die Endzone befördert.
Touchdown Titans! Abermals reicht ein Spielzug, um direkt zu Punkten! Was ein geiler Lauf! Was für geile Blocks!
Mit einem frühen Rückstand konfrontiert, müssen die Gäste abermals tief in der eigenen Hälfte beginnen.
Zwar gelingt es im Folgenden…
…
hm…und hier enden tatsächlich meine Aufzeichnungen zum Spielbericht, den ich aufgrund Stress unterbrechen musste. Nun ist fast ein Monat später und ich habe tbh keine detaillierte Ahnung mehr, was eigentlich abging.
Wir haben gewonnen.
Fin.
Nee Spass…ein bissl weiß ich dann doch noch, wenn auch nicht mal der AVFH auf der HP das Spiel getrackt hat. Dang it!
Den Hornets gelingen zunächst Raumgewinne, müssen aber dann doch schnell punten. Diesmal in die Arme des eigentlich gesetzten Puntreturners Anton Brinner (#5), welcher den Ball über die Los retournieren kann. Und so viel schon einmal vorweg; danach werden die Hornets fast ausschließlich nur noch ins Seitenaus punten, um irgendwie keine Minus-Yards im 4th Down mitzunehmen.
Danach folgt ein Fieldgoal von Simon Fröhlich zum Ausbau der Führung auf 10:00.
So ging es eigentlich dann auch in der ersten Hälfte weiter. Sowohl Offense als auch Defense drückten dem Gegner ihr Spiel auf.
Kevin mit einem schönen Pass auf Moritz zum vorzeitigen 17:00 ehe DAS Play folgte, bei dem wirklich alle Titans (positiv) ausrasten.
Offense Drive der Hornets beginnt kurz vor deren Endzone. Viel Zeit hat deren QB nicht zum Werfen. Dafür kollabiert die Pocket einfach viel zu schnell. Ein kurzer Pass über die Mitte wird getippt. Und purzelt direkt in die Arme von Defense End Maximilian Nußer (#96). Dieser scheint mit dieser für ihn neuen Situation als Ballträger sichtlich überfordert. Es verstreichen 1,2 Augenblicke bis die Information von Max verarbeitet und zum Muskelapparat weitergeleitet wurde und er Anlauf in Richtung Endzone nimmt. Die Goalline überquert er unbedrängt, ehe er von seinen Teammates begraben wird. Der erste Pick 6 unseres Passrushers.
Evtl. war die Defense auch noch in Feierlaune, da diese sich dann doch mal einen kurzen Augenblick der Unachtsamkeit erlaubte. Hornets passen ca. von der Mitte raus auf die rechte Spielfeldseite. Den Corner bereits abgehängt, fängt der Receiver elegant den Ball und sprintet das freie Feld in Richtung Punkte. Die Two-Point gelingt ebenfalls zum 24:08 Zwischenstand.
Geht da vllt doch was Seitens der Gäste? Ist das der berühmte Change of Momentum?
Um es kurz zu machen; nein.
Noch vor der Pause legt erst Arian Schabany (#22) via Lauf in die Enzone nach, danach überwindet Kevin mit einem Zuckerpass auf Silas Meyer (#14) rund 45 Yards und legt nochmal einen drauf.
Da beim Touchdown von Arian der PAT Snap bissl schief ging und “nur” 6 Punkte das Resultat waren, belief sich der Halbzeitstand auf komfortable 37:08 Punkte für die Hausherren.
Nach der Pause wurde dann ordentlich rotiert und generell mal die Geschwindigkeit rausgenommen. Neuer Spielmacher der Titans, Stefan Müller (#87). Dieser kam sehr mühevoll ins Spiel, zeigte aber bis zum Ende eine positive Leistungskurve. Ist halt auch denke ich mal normal, wenn man “kalt” ins Spiel kommt. Das braucht halt mal seine Zeit.
Auch auf Seiten der Defense sah man vermehrt Spieler, die sonst eher im Special Team spielen oder sich noch im Aufbau befinden. Unter anderem Rookie Linebacker Marvin Michel (#53), der mit ein paar guten Tackles und Deflections auf sich aufmerksam machte.
Dennoch fehlte allgemein auch hier die Routine, sodass die Hornets im zweiten Durchgang noch zwei weitere Male die Goalline passieren durften.
Den Nordhessen gelang dies lediglich durch einen weiteren Running Touchdown durch Arian Schabany.
Eine Kuriosität gab es aber noch gegen Ende des Spiels. Der Longsnap der Hornets über den Punter kurz vor der Endzone segelt über den Punter hinweg und kullert hinten zur Endzone raus. Safety! Und zwei weitere Punkte für die Titans!
Am Ende sollten es dann 66 davon sein. 46 auf Seiten der Kassel Titans und 20 für die Hanau Hornets.
Sorry, dass am Ende dann doch die Detailverliebtheit fehlte! Defense hatte bestimmt auch noch tolle Aktionen. In meinen verschwommenen Erinnerungen sehe ich frühe Stops, gejagte Quarterbacks und höre schepperndes Plastik. Aber ich kann beim besten Willen nicht sagen, wer/wann/wie diese Aktionen alle zusammen kamen.
Die Hornets hatten auch noch einen echt sexy Pick. Müsst mal die Galerien durchforsten und nach nem Foto suche, wo deren Nummer #12 den Ball fliegend aus der Luft fischt. Sieht hammer geil aus.
Whatever…Stay tuned! Sehen uns in den Playoffs <3
Foto: Udo Eisenträger